Identitätskrise.

Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday, dear Danger Bananas, happy birthday to you!




Dieses Jahr verfehle ich meinen Bloggeburtstag nur um einen Tag zwei Wochen. Am 23.10.2010 startete ich den Blog Danger! Bananas. Was begann als Kanal für meine Selbsttherapie, ist angewachsen zum politisch-kulturellen Treffpunkt für alle asiatischen Menschen in Deutschland. Ich bin über die Jahre zu einer Spokesperson für meine Community geworden. What? Mein Gott, die Verantwortung...




Über 400 Einträge habe ich verfasst, ihr habt mehr als 1300 Kommentare geschrieben - viele LeserInnen folgen mir bereits seit den Anfangstagen. Dafür vielen Dank an euch! Ich habe jeden einzelnen Kommentar gelesen. Wenn ich nicht geantwortet habe, bitte ich dies zu entschuldigen.




Nach sechs Jahren Beschäftigung mit meiner Asiatisch-Deutschen/Vietnamesisch-Deutschen Identität stellt sich mir die Frage: Was jetzt? Um das Bild der Selbsttherapie weiter zu bemühen, fühle ich mich weitgehend austherapiert. Ich fühle mich wohl mit mir selbst, habe es mir zwischen den Stühlen bequem gemacht. An sich bräuchte ich nicht mehr über dieses Thema reden, für mich ist die Sache klar. Ich bin ich, ich bin komplex, ich bin Teil eines neuen Deutschland, auch wenn viele da draußen mich nicht als Teil dieser Gesellschaft akzeptieren wollen. Sei's drum.




Ich durchlief verschiedenste Phasen. Phasen, in denen es mir unheimlich wichtig war, das "Fremde" an mir zu diskutieren und zu betonen. In denen ich mich auch zur biodeutschen Umwelt abgrenzen wollte und musste. Zu anderen Zeiten vertrat ich sehr aggressiv meine Ansichten und war schnell dabei, andere für ihre beschränkte Sicht der Welt zu verurteilen oder zumindest darauf hinzuweisen.



Dass die Auseinandersetzung mit Themen wie Herkunft nach wie vor notwendig ist, zeigt mir mein letzter Artikel auf bento, in dem es um Dating als asiatische Frau in Deutschland geht. Es kamen positive Rückmeldungen, durchaus konstruktive Kritik, aber eben auch eigenartige Kommentare von Internettrollen und Hatern.



Wie wird es hier weitergehen? Ich werde weiterschreiben, über Dinge, die mich interessieren, die euch hoffentlich auch interessieren. Ich werde weiterhin auf problematische Aspekte hinweisen, aber anders als früher tangiert es mich nicht mehr persönlich. Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann ist das sein/ihr Problem. Ich muss mir die Weltsicht der anderen nicht zueigen machen.



Danke für sechs großartige Jahre. Auf sechs weitere großartige Jahre.


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