Promi-Begegnung!

Mein Tag war äußerst unspektakulär, bis auf eine Sache, für die ich mich fast ein wenig schäme. Weils so blöd und belanglos ist. Aber nur fast. Here we go.

Ich war auf der Arbeit und checkte meinen Twitter-Account. Seit Jahren schon folge ich Joseph Gordon-Levitt auf Twitter, weil er ein cooler Typ ist und coole Sachen macht. Er postete gerade folgenden Tweet:


Pachobell? Dieser Komponist wäre mir neu. Das kann man doch so nicht stehen lassen! Das muss man korrigieren! Unbedingt! Immer diese AmerikanerInnen, die keine Ahnung haben von hoher Kultur*, tss. Klugscheißerin, die ich bin, setzte ich folgenden Tweet ab:


Tatsächlich wurde meine Korrektur registriert - kurze Zeit später retweetete mich Joseph. Fucking. Gordon-Levitt:


Ladies and Gentlemen, mit diesem kurzen Tweet ging ich in die Geschichte ein. Die Werbetexterin, die alle korrigieren muss, sogar Hollywood-Persönlichkeiten! Made my day.

Ich weiß, es ist dumm, man müsste meinen, als intelligente Frau kurz nach dem Verfallsdatum im besten Alter sollte ich darüber stehen, Anerkennung von berühmten Persönlichkeiten haben zu wollen. Aber seien wir ehrlich: Wer möchte nicht mal einer Berühmtheit auffallen? Heutzutage geht das ja recht gut dank Social Media. Jede Person, egal ob berühmt oder unbekannt, scheint mit wenigen Klicks erreichbar zu sein. Man möchte, dass der Glanz dieser Menschen auch ein bisschen auf einen selbst fällt, indem sie von unserer Existenz erfahren.

Aber, ganz ehrlich: berühmt sein möchte ich nicht. Schon nach diesem einen Retweet wurden mir die Reaktionen und Tweets fast zu viel. Dabei waren es nur ein gutes Dutzend in einer Stunde.

Wie dem auch sei: Twitter life goal achieved. Ich entspanne mich derweil weiter auf dem Balkon in der Hängematte.

*Pachelbels Kanon in D muss wohl als Gassenhauer unter den klassischen Stücken gelten. Er ist eine Geißel aller MusikerInnen und wird von New York City bis Oberpusemuckel hoch- und runtergenudelt. Wenn er gut gespielt wird, kein Problem. Wenn man sich das Stück aber in einer Dorfkirche von einer Organistin anhören muss, die sich beim Einstiegstempo verkalkuliert hat und bei den Sechzehnteln heftig stolpert und hinfällt, wünscht man sich nichts sehnlicher als Noise Cancelling Kopfhörer.

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