Es ist Mitte Februar, was nur eines bedeuten kann: Das chinesische Neujahr naht!* Wir befinden uns im Jahr der Ziege bzw. des Schafs. Persönlich hat meine Familie dieses Fest nie besonders begangen, aber ich habe mir sagen lassen, dass man zu diesem Anlass Geschenke bekommt. Geld, Kleidung, Gadgets, Spielzeug, allerlei Tand und Firlefanz. Das scheint eine interkulturelle Konstante zu sein: Feste sind dazu da, um den Konsum anzukurbeln.
Das hat sich auch Amazon gedacht, als sie meinem großen Bruder einen ihrer Newsletter zukommen ließen. Nun bekommt er massenweise Newsletter von Amazon & Co., um immer die neuesten Blu-Rays und Elektronik möglichst günstig zu erwerben. Dieser Newsletter war jedoch anders.
Das ist das Corpus delicti:
Ein paar Dinge sind seltsam: Mein Bruder hat nie etwas von Amazon China bestellt. Weder in seinen Adressdaten noch in seinen Zahlungsinformationen gibt es irgendeine Verbindung zu China. Browser-Einstellungen, IP-Adressen, etc. - garantiert 100% nicht chinesisch.
Ich weiß jedoch mit ziemlicher Sicherheit, dass unser Nachname chinesischer Herkunft ist, auf jeden Fall aber asiatisch aussieht (weil Asien ist schließlich kein vielfältiger, riesiger Kontinent mit verschiedensten Kulturen, nicht wahr?!). Ergo kann ich nur schließen, dass das E-Mail-Marketingteam von Amazon Global so mir nichts, dir nichts, flugs zum chinesischen Neujahr ein bisschen Racial Profiling betrieben hat, um seine Produkte an den chinesischen (d.h. mutmaßlicherweise chinesischen, eventuell, der Name könnte das andeuten, auf jeden Fall aber asiatischen) Mann zu bringen.
In diesem Sinne: Frohes Neues Jahr!
PS: I'm back! Did you miss me? :D
*: Ihr dachtet an Fasching oder Valentinstag, richtig?
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Februar 2015