Oktoberfest - kleine Szene über antisexistische Courage

Es ist Samstag, erster Tag der Wiesn. Naekubi liegt träge zu Hause auf der Couch und guckt fern, schon seit Stunden. Kurz nach 18 Uhr stürmt Storebror nach Hause, schnappt sich die Fernbedienung und knipst Sky an - es ist Bundesligazeit und die Bayern spielen.

bei einem Lebkuchenwettessen wäre ich sofort dabei, einfach des Essens wegen.


Naekubi (dreht sich schwerfällig wie ein Walross auf der Couch): Wo warst du jetzt?

Storebror: Arbeiten, was sonst?

Naekubi: Ich dachte, du wärst auf der Wiesn?

Storebror: Nein, warum sollte ich?

Naekubi: Hattet ihr nicht einen Drehauftrag von einer großen Boulevardzeitung?

Storebror: Haben wir abgesagt.

Naekubi (erstaunt): Wieso denn?

Storebror (ist kurz in der Küche verschwunden und kehrt mit einem Erdbeer-Cornetto zurück): Also. Am Anfang war die Idee noch charmant, wir sollten Wettbewerbe filmen wie Lebkuchenherz-Wettessen usw. Aber dann wurde es immer extremer. (setzt sich und schält das Cornetto aus seiner Verpackung) Die wollten Brüste in Schokolade tunken.

Naekubi (ziemlich angeekelt): Oh.

Storebror widmet sich dem Fußballspiel und seinem Erdbeer-Cornetto. Naekubi guckt anerkennend, ja ein wenig stolz ihren großen Bruder an: Ihm und seinen Kollegen sind persönliche Integrität und Niveau wichtiger als schnöder Mammon. Derweil schießt Bayern das erste Tor.

Storebror: JAAA!!

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