Ich klicke.
...
Der CEO ist schwarz.*
...
Was nun folgt ist ein innerer Dialog.
"Aha! Naekubi, hast du etwa einen kurzen Moment gezögert??"
"Ich, äh..."
"...Ha! Heuchlerin, hab ich dich erwischt! Du warst überrascht, dass ein Schwarzer einen Milliardenkonzern leitet, stimmts?"
"Was soll ich, äh, ..."
"Ich wusste es! Vorne rum immer gegen Rassismus kämpfen und hinten rum glauben, ein Schwarzer könnte kein CEO werden! Schäm dich!"
"..."
Was ich damit sagen will:
Es ist manchmal verdammt schwer, alteingesessene Denkkonzepte hinter sich zu lassen. Selbst für mich, als eine von Rassismus (und Sexismus, let's not forget that) Betroffene. Diese Millisekunde, in der ich über einen schwarzen CEO überrascht war, ist mir vor mir selbst immer noch peinlich.
Wart ihr schon mal von euch selbst enttäuscht?
*Die Frau war übrigens auch Afro-Amerikanerin, aber irgendwie schien mir das nicht aufzufallen. Die PR-Branche ist etwas durchmischter. Übrigens hat sie später noch eine Rachedoku über diese Beziehung gedreht.
Ja, ständig. Aus genau den gleichen Gründen. Ich möchte nicht sexistisch sein, ich möchte nicht rassistisch sein, ich möchte nicht diskriminieren, ich möchte Menschen nicht nach ihrem Aussehen, ihrem Bildungsstand, ihrer Herkunft beurteilen - und ich tue es in dieser verdammten ersten Sekunde doch, weil es mir so beigebracht wurde. So hat man es mir vorgelebt, so war es normal, bis ich anfing, älter zu werden und kritischer zu denken.
AntwortenLöschenIch denke, alles was man tun kann ist froh zu sein, dass man realisiert, dass es eben so ist und dass man dagegen kämpft. Ich versuche es zu ändern - das ist alles, was ich tun kann, denn an der Vergangenheit, die es ausgelöst hat, kann ich nichts mehr ändern.
Darauf ein +1! Je mehr Menschen sich bemühen, umso besser =)
Löschen