Facepalm of the week 4

In meinem derzeitigen kleinen Pfingsturlaub war ich shoppen. Entgegen meiner üblichen Kleidungsgepflogenheiten waren nur drei von acht Teilen blau oder schwarz, aber das nur so am Rande. (Color-Blocking rules, auch das nur so am Rande.)

Bei der großen schwedischen Kette steckte die Verkäuferin mir eine Werbepostkarte in die Tüte. Ich beachtete sie zunächst nicht, ich war weiterhin mit Geldausgeben beschäftigt. Erst zu Hause sah ich sie mir genauer an:


So weit, so normal. Zu viele Anglizismen, die ich dezent ignoriere, weil ich selbst nicht frei davon bin (siehe mein erster Absatz). Auf der Rückseite offenbarte sich dann das Grauen...

 
*schluchz*

Das könnt ihr doch einem wehrlosen Wort nicht antun! Was hat euch "abonnieren" bloß getan, dass es so eine schändliche Rechtschreibung verdient hat? Wieviele skandinavische Wälder mussten für den Druck dieser schlecht lektorierten Postkarte dran glauben?

Mein Linguistinnenherz blutet. Diese Postkarte ist mein Facepalm of the Week.





Rolltreppentalk

Da stand ich also auf der Rolltreppe auf dem Weg von der U-Bahn nach oben zum Kreisverwaltungsamt. Links neben mir ging die Rolltreppe nach unten, rechts von mir ging sie ebenfalls rauf. Ich stand da, dachte an nichts besonderes, als ich plötzlich von rechts hörte:

"He, schau dir das mal an!"

Es war die Stimme eines Mannes, ich vermutete mittleren Alters und urbajuwarisch. Ich zuckte innerlich ein wenig zusammen, denn er fuhr wie ich nach oben, nur auf der Rolltreppe nebenan. Kommt ja immer wieder vor, dass man als Frau in irgendeiner Form belästigt wird. Geübt wie ich war, ignorierte ich ihn zunächst.

"Ja Wahnsinn, super Farben!"

Häh? Der Stimme nach zu urteilen sprach da ein weiterer Mann ähnlichen Alters und ähnlicher Herkunft. Ich riskierte einen Blick nach rechts. Zwei etwas bierbäuchige, rotgesichtige Männer lachten mich an. Ich ging innerlich auf Abwehrstellung.

"Das sind tolle Nägel! Japanisch? Japanese?"

Ohne darauf zu achten, hatte ich meine Hand auf dem Geländer der Rolltreppe abgelegt, sodass meine Maniküre für die beiden gut sichtbar war. Ihre Begeisterung war deutlich zu erkennen. Ich war so perplex, dass ich daraufhin nur lächelte und nickte. (Ihr wisst gar nicht, wie oft ich so tue, als ob ich kein Deutsch verstünde, um mir unangenehme meist männliche Zeitgenossen vom Hals zu halten. Funktioniert wunderbar und man hält mich automatisch für eine Japanerin - muss die Körpersprache sein.)

"Beautiful!" Die beiden gaben mir ein Daumen-hoch.

Ich nickte ihnen freundlich, wenn auch etwas verwirrt zu. Oben angelangt trat ich schnell hinaus an die Oberfläche.

Ein bisschen freute ich mich, ein bisschen war ich belustigt von der kindlichen Freude der Männer. Solche Komplimente lass ich mir dann doch gefallen - man kann schließlich nie genug Farbe im Leben haben.


Übrigens: Das Nageldesign, das die beiden Männer so beeindruckte, gibts demnächst hier. Stay tuned!

Ich trau mich.

Irgendwie finde ich es doof, dass ich hier zwar schon seit Jahren schreibe, aber niemandem mein Gesicht zeige. Um meinem ganzen Treiben hier im Netz wortwörtlich ein menschliches Antlitz zu geben, habe ich mich zu diesem (ich gebe zu - etwas pathetischen) Schritt entschieden.

Deshalb, als Premiere: ich.


Das ist also die Person, die als naekubi hier auf Danger!Bananas allen möglichen Kram postet. 

Damit ist auch der Beweis erbracht, dass ich tatsächlich Asiatin bin ;)

Danke an Lillebror, der aus dem kamerascheuen Wesen das Beste rausgeholt hat (mit freundlicher Unterstützung einiger iPhone-Apps).

The Japanese Nail Art Experience #13

Hi everyone,
I think my love for nail polish might be a little bit contagious to the women in my environment. As soon as I start talking about nail polish, women all around me start to feel the urge to rush to the next drugstore and buy some fancy nail colours ^^;

Just yesterday I painted the nails of one of my colleagues during lunch break - she got an accent ringfinger nail in silver for her raspberry red manicure. That was great fun - I told her all the things I knew about applying polish, the right colours for her skintone etc. If I ever stop working in PR, doing nails would be my second option.

And finally, my new nail art magazines have arrived, hooray! Look forward to amazing new nail designs - more glitter, more rhinestones, more everything XD

Moving on to today's manicure:


And now my own version of this:


I chose a dark cherry red instead of dark purple. Please excuse my veiny hands, I didn't exactly photoshop anything.


About the nail polishes I used... since this manicure is from the vault again I try to recall the names of the polishes.
  • cherry red: H&M Cherry (this applied oh so silky smooth)
  • lilac: Essence Enchanted Fairy
  • yellow: Essence sundancer
  • pink: Nivea Cherry Glacé
  • green: Essence Nail Art Twins Bella
  • silver: Essence striper Silver Surfer
  • basecoat, topcoat

 That's it. Have a nice May 17! (It's the Norwegian national day ^^)

Facepalm of the week #3



Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass ich in einer PR-Agentur arbeite. Wir betreuen zahlreiche Firmen aus der IT- und Technik-Branche. Sehr männerlastig also. Auch die dazugehörigen Fachmagazine sind für Männer gemacht, Altherrenwitze und plumper Sexismus inklusive:


Weitere Kostprobe gefällig?




Oh the humanity.

Das einzige, was dagegen hilft: mehr Frauen in IT und Technik. Aber wenn ich solche Texte lese, verstehe ich jede Frau, die sagt, sie habe auf sowas null Lust.

Wer nicht genug hat, bitte:
http://www.channelpartner.de/cebit2011/2383046/index.html 
(ganz sicher kriegen die keinen Link von mir - ist mir echt zu doof und schenkelklopfig-altherrenmäßig).


Geschlecht und Abendessen

Da waren ich und eine Freundin (ihr kennt sie vielleicht schon aus diesem Eintrag) in der Osteria. Wir gehen wirklich sehr gerne zusammen essen, weil essen etwas Tolles ist und wir ähnlich viel (also viiiel) essen. Wir saßen da und die Kellnerin stand bereit, unsere Bestellung aufzunehmen.

"Wir hätten gerne je einmal die Pizza Salsiccia Piccante."

- "Ihr wisst aber schon, wie groß unsere Pizzen sind?"

Dass die Pizzen auf Tellern von 30 cm Durchmesser nochmal locker 15 cm über den Tellerrand hängen? Dass es dort normal ist, sich die halbe Pizza einpacken zu lassen für daheim? Geschenkt.

Die Pizzen kamen. Wir unterhielten uns, aßen, lachten - kurz: Wir hatten viel Spaß. Die Pizzen waren schön dünn, nicht zu kross, mit zahlreichen Blasen im Teig (ich liebe die Blasen), nicht zu viel Belag. Perfekt.
Nach einer Weile, sagen wir eine halbe Stunde, kam die Kellnerin wieder vorbei und schien sichtlich erfreut: "Wow, ihr seid super!" Sie strahlte uns regelrecht an.

Was war passiert? Außer dass wir uns im letzten Viertel unseres Pizzamarathons befanden, nicht viel.

Nach einer weiteren Viertelstunde war von den Pizzen nichts mehr übrig, nicht einmal Verlegenheitskrusten. Die Kellnerin kam zum Teller-Abholen, wieder strahlte sie uns an und rief uns fröhlich zu:
"Mensch, das find ich toll, wenn Mädels im Restaurant was Richtiges zum Essen bestellen und nicht immer nur Salat!"

Wie zur Bestätigung saßen neben uns drei Mädchen, die alle Salat mit Weißbrot aßen. Spontan fragte ich mich, wie viele Mädchen aufgrund von Geschlechterkonventionen sich im Restaurant mit Salat quälen, weil das "Frauen und Mädchen eben tun". Egal was Frauen essen oder nicht essen, die Gesellschaft hat ein Auge darauf. Und ich traue mich zu mutmaßen, dass viele der Mädels mit dem Salat im Restaurant nachts um drei vor dem Kühlschrank sitzen und einen Liter Eiscreme verdrücken. Aber Hauptsache, der Schein der Selbstdisziplin ist gewahrt.

An sich ist an Salat auch nichts verkehrt, ein gut gemachter Salat ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Aber wenn ich abends schön essen gehe, zelebriere ich die Nahrungsaufnahme, die Geselligkeit. Ein voller Bauch gehört für mich dazu.

Wir haben die Kellnerin an diesem Abend wirklich sehr glücklich gemacht, so schien es. Manchmal beginnt Protest gegen Konventionen auf dem eigenen Teller.