Lang ist's her, dass es hier eine Presseschau gab. Daran kann man ungefähr ablesen, wie oft ich AsiatInnen in den Medien sehe. Ich muss also entweder etwas an meinem Medienkonsum ändern oder aber die Medien müssen mehr AsiatInnen bringen.
Dieses Mal geht es um die neue Brigitte-Ausgabe 3/2011. Ich lese diese Zeitschrift mehr oder weniger regelmäßig seit sicherlich fünf Jahren, was aber nachgelassen hat. Warum? Über Kosmetik informiere ich mich lieber im Netz bei den Beauty-Bloggern. Sehr viele schreiben sehr fundiert und detailliert, sodass man wirklich viel lernen kann.
Die Brigitte dagegen wird seit der "Ohne Models"-Kampagne immer dĂĽnner und uninteressanter. Ich mochte die Reportagen immer sehr gerne. Aber ich vermute, dass das Geld durch die teureren Fotostrecken dafĂĽr nun fehlt.
Nur so eine Randnotiz: Nach eigener Aussage der Brigitte bekommen die Frauen ein vergleichbares Honorar für die Shootings wie Profi-Models. Gleichzeitig dauert die Produktion länger, weil sie keinen professionellen Fotomodelle sind. Heißt, dass Visagisten, Fotografen, Studio wesentlich länger gebucht werden müssen. Und das kostet Geld, was dann für substanziellere Artikel nicht mehr da ist.
In der jetzigen Ausgabe (derzeit am Kiosk erhältlich) ist eine riesige Fotostrecke mit der neuen Frühjahr/Sommer-Mode zu sehen. Vorgestellt wird sie von Migrantinnen. Allein dieses Wort. Migrantin klingt für mich so nach "Durchreisende". Aber immer noch besser als "Ausländerinnen".
Wäre es nicht besser gewesen, auf Vielfalt, Diversity oder ähnliches zu verweisen? Wenn schon positive Gefühle, dann bitte ohne Vorbehalte! Mein Freund (Franzose) merkte dazu an: So klingt es also, wenn Deutsche nett sein wollen.
Erinnert mich an meine Mutter anno 1980. |
Neben vielen orientalischstämmigen Frauen, zwei Schwedinnen (find ich gut, dass die dabei sind - Vielfalt und so), einer Afrikanerin und einer Karibin sind auch zwei Asiatinnen dabei. Die erste sieht man in einem fröhlichen Gruppenfoto zusammen mit anderen Frauen (siehe Bild ganz oben). Ist nett gemacht, aber irgendwo auch typisch Frauenzeitschrift.
Die zweite Asiatin, eine Vietnamesin, stellt die asiatisch angehauchte Mode unter dem Thema "KirschblĂĽtenfest" vor. Mal abgesehen davon, dass es in Vietnam das KirschblĂĽtenfest nicht gibt: Muss das sein, dass immer wieder auf die selben Stereotype zurĂĽckgegriffen wird? NatĂĽrlich fĂĽhrt die Asiatin asiatisch inspirierte Mode vor. Es ist sicher nicht rassistisch, aber besonders originell ist es nicht. Ich bin es leid, dass Asiatinnen immer als die zarte exotische LotosblĂĽte vom Dienst herhalten mĂĽssen.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir dieses Bild trotz der Asien-Stereotypie schon sehr gut gefällt. Allein die Farben... sehr schön:
Auf der anderen Seite ist das mit den Stereotypen und Klischees auch nicht so weit her, liest man die Kurzbiografie der Frau:
Ja! Sie arbeitet in einem Nagelstudio!
Mensch, Leute, wie kann ich hier gegen Klischees kämpfen, wenn ihr immer so den Klischees entsprechen müsst? So wird das aber nix...
Andererseits hat sie auch einen Schrebergarten und ich kann mir kaum etwas deutscheres vorstellen... Integration also gelungen!
Weitere Bilder aus der Fotostrecke findet ihr hier: KLICK
Wie findet ihr die Bilder so? Hinterlasst gerne einen Kommentar!
0 Kommentar/e:
Kommentar veröffentlichen