Was letztens so war...

Als selbst betitelte Banane fällt mir meistens nicht ein, dass ich mich in einigen äußerlichen Merkmalen doch von der Durchschnittsbevölkerung hier unterscheide. Und dass man damit auch ein bestimmtes Verhalten verknüpft. Aber manchmal macht das schon was aus...

Letztes Wochenende also weg zum Clubben in der Provinz. Mit Lillebror* und seinen Freunden. Hauptsächlich war ich Fahrer und damit der nüchterne Depp für den Abend, aber was solls. Der Club war ok, keine Massendisco (obwohl es voll genug dafür war). Musik war naja (ich mag David Guetta einfach nicht), es war ziemlich voll (yay! Herbstferien! Kiddies dürfen raus und feiern! yippie!!).

Nach zwei Stunden war es aber schon wieder genug und ich fuhr nach Hause, zusammen mit einem ebenfalls stocknüchternen Bekannten (er musste am nächsten Tag arbeiten), während Lillebror sagte, er würde mit seinen Freunden den Bus nehmen.

Auf der Heimfahrt unterhielt ich mich mit meinem Fahrgast und merkte an, dass Lillebror ja schon ganz gut bei den Mädchen ankäme. Worauf er: Naja, Exotenbonus, er ist halt Asiate. Darauf ich: Naja, wäre er nicht zusätzlich auch ein cooler Typ, würde sich kein einziges Mädchen für ihn interessieren (bei mir hat das ja schließlich auch meist nicht geklappt. Von wegen Exotenbonus).

Wir kamen auf das Thema "Ausländer" zu sprechen. Ich so: Als Asiate kommst du eigentlich fast überall rein, die gehen davon aus, dass wir keinen Stress machen. Worauf er: Also in dem Club (wo wir gewesen waren) lassen sie kaum Russen oder Türken oder so rein; sie hatten mal Probleme, J. reinzubekommen, weil der ja auch ein bisschen dunkler aussehe.

Ja, das war mir aufgefallen: Ich hatte einige Grüppchen von Asiaten und Asiatinnen gesehen (und, wie es sich gehört, kritisch beäugt), und ein oder zwei indisch- und afrikanischstämmige. Das war's.

Man sieht: Diskriminierung funktioniert sowohl mit negativem als auch positivem Vorzeichen. Während man von Asiaten annimmt, sie wären immer anständig (sind sie nicht), geht man von Türken oder Russen gleich davon aus, sie seien kriminell oder aggressiv (auch das stimmt nicht).


*norw. für "kleiner Bruder"

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CONVERSATION

5 Kommentar/e:

  1. Im Süden mag das der Fall sein, dass Asiaten leichter reingelassen werden, in Leipzig oder Hannover zum Beispiel, werden wir schon kritisch beäugt.

    Es liegt einfach an den verschiedenen Orten Deutschlands. In Leipzig, z.B., gibt es im Vergleich zu Nbg/Erlangen einfach weniger "Türken".
    Dafür aber mehr Asiaten.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Hm, irgendwie denke ich, dass der Anfang all dieser 'Probleme' schon darin liegt, dass ihr/wir von 'Asiaten' und 'Türken' oder 'Schwarzen' reden. Da ist ja diese Kathegorisierung schon gefallen!
    Wir sind wohl doch einfach alle 'Menschen'.
    Und es könnte Zeit sein, dass WIR bei uns anfangen und diese Schubladen öffnen und die Inhalte gemeinsam auf einen Tisch legen.

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  4. @gedankenversunken: Ich war leider noch nie im Osten oder Norden abends weg, kann von daher nur über den Süden berichten. Kann sein, dass wir hier mehr Asiaten als Türken haben, da muss ich mich mal schlau machen.

    @b-friend: Schade ist eben leider nur, dass die meisten Leute nicht nur gerne andere in Schubladen stecken, sondern auch gerne sich selbst in Schubladen stecken lassen. Und dann auch gewisse Eigenschaften annehmen.
    Schön wäre es ja, wenn man einfach gemeinsam ne gute Zeit haben könnte...

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  5. Naja, ich halte auch mich selber noch nicht für so frei von Vorurteilen. Denke allerdings, dass eben der Anfang vom Ende der Vorurteile bei mir selber liegt und ich da einfach dran arbeiten werde. Und je mehr Menschen das versuchen, um so besser werden wir wegkommen von übertriebenen Verallgemeinerungen.
    Ist ja eigentlich im Keim schon in vielen vorhanden und meistens ist der nächste Satz nachdem man was gehört hat über 'Türken' und 'Russen' und 'Asiaten', dass ja natürlich nicht alle so sind.
    Das schreibt Dein B-Friend, der mangels Erinnerung an sein Passwort sich aufm Handy nicht einloggen kann ;-)

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